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Rheinische Post: Streitfall Guantanamo

Düsseldorf (ots)

Von Thomas Spang
Die USA täten gut daran, der Empfehlung der Vereinten Nationen zu 
folgen und einen Schlussstrich unter das unsägliche Kapitel 
Guantanamo zu ziehen. Selbst wenn die Einsicht in das Unrecht fehlt, 
müsste die Vernunft einen solchen Schritt gebieten. Denn statt 
brauchbarer Informationen im Kampf gegen den internationalen 
Terrorismus bringt das Gefangenenlager nichts weiter als negative 
Schlagzeilen. Jeder Tag, den dieser Schandfleck auf Kuba fortbesteht,
schadet dem Ansehen Washingtons und treibt den Extremisten neue 
Rekruten zu.
 Doch leider gibt es wenig Anlass, davon auszugehen, dass die 
US-Regierung ihre Position ändern wird. Mangels durchschlagender 
Erfolge im "Krieg gegen den Terror" braucht die Bush-Regierung 
Guantanamo als Nachweis ihrer unnachgiebigen Härte im Kampf gegen den
Feind. Orange Hosenanzüge, kniende Gefangene und Käfige kommen in 
Teilen der Wählerschaft gut an.
Dass der Bericht von den Vereinten Nationen kommt, vermindert eher 
seine Wirkung. Die amtierende Regierung hält von der Uno ohnehin 
nicht viel. Und Belehrungen sind schon gar nicht willkommen. Auch 
dabei kann sich Bush auf eine solide Basis in der Bevölkerung 
stützen, die diese Skepsis teilt.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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