Rheinische Post: Spionagewiese
Düsseldorf (ots)
von Godehard Uhlemann
Deutschland war in der Nachkriegszeit ein begehrtes Tummelfeld für Spione, denn die ideologische Nahtstelle zwischen dem Ostblock und dem freien Westen lief durch dieses Land. In Zeiten des Kalten Krieges waren Pläne der jeweiligen Gegenseite militärisch von höchstem Interesse. Russlands Präsident Putin war beim Geheimdienst KGB, der noch Ende der 80er Jahre in Dresden einen Spionagering etablieren wollte. Das scheiterte. Wer glaubte, mit dem Verschwinden der Sowjetunion werde die Spionage Geschichte, irrte gründlich. Deutschland ist nach Einschätzung des Verfassungsschutzes vorrangiges Ziel ausländischer Nachrichtendienste. Zum einen spielt die militärisch-technische Technologie eine große Rolle. In vielen Bereichen ist Deutschland führend. Wer durch Spionage an Daten und Forschungsergebnisse kommt, spart viel Geld und Entwicklungszeit. Einige Länder versuchen, in den Besitz von Massenvernichtungswaffen zu gelangen. Sie suchen Know-how für Raketentechnik und wollen einschlägiges Wissen auch in Deutschland beschaffen. Es geht um Tarnfirmen, um Exporte in unverdächtige Schwellenländer.
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