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Rheinische Post: SPD: mutlos, ratlos, hilflos

Düsseldorf (ots)

Von Sven Gösmann
Mit einem Dreigestirn an der Spitze hat die SPD so ihre 
Erfahrungen gemacht. Manchmal wurden die Genossen richtig jeck. Ob 
Brandt-Schmidt-Wehner oder Lafontaine-Schröder-Scharping die Troika 
bildeten, stets knallte und krachte es gewaltig. Nicht immer übrigens
zum Schaden der Partei: Die Original-Troika zementierte über ein 
knappes Jahrzehnt die sozialdemokratische Vorherrschaft der siebziger
Jahre. Die Drei aus der Enkel-Generation führten die SPD Ende der 
Neunziger wieder zu Macht und Verantwortung, wenn auch nicht immer 
zur Vernunft.
Umso blasser wirkte die neue Troika, die sich da am Wochenende in 
Berlin präsentierte. Alarmiert von den steigenden Sympathiewerten für
die Kanzlerin, zogen Müntefering-Platzeck-Struck eilig ihre erste 
Bilanz der großen Koalition. Matt hörte sich an, was die drei 
Spitzengenossen vortrugen: Müntefering krittelte am positiven Image 
der Kanzlerin herum, Struck gemahnte alle an die Macht der 
SPD-Fraktion. Was die anderen in der SPD-Spitze vorschlügen, werde er
umsetzen - "mal mit, mal ohne Änderung". So klingen für gewöhnlich 
Drohungen.
Der SPD-Chef schließlich redete so, als wolle er die deutsche Sprache
um eine Steigerung des Wortes Allgemeinplatz bereichern - den 
Allgemeinplatzeck. Fazit: Die SPD 2006 wird wieder von einer Troika 
geführt. Doch die besteht im Moment aus Mutlosigkeit, Ratlosigkeit 
und Hilflosigkeit.

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Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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