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Rheinische Post: Linker Albtraum

Düsseldorf (ots)

Von Thomas Seim
Es ist noch nicht so lange her, da sonnte sich Ex-SPD-Chef 
Lafontaine im Licht eines guten Bundestagsergebnisses für die 
Linkspartei und tönte davon, die Bundestagswahlen 2009 zu einer 
Links-Koalition mit SPD und Grünen nutzen zu wollen. Mehr noch: Bei 
Lafontaine war eine klammheimliche Freude über die Spekulation nicht 
zu übersehen, er könne als Führer einer Linkspartei seine SPD 
zurückerobern - als feindliche Übernahme gewissermaßen.
Der Traum ist ausgeträumt. Er war ohnehin nie mehr als Lafontaines 
unterbewusste Verarbeitung seiner Flucht. Aufgewacht muss der 
Saarländer nun erkennen, dass es eine etablierte, relevante Partei 
links von der SPD nicht geben wird. Schon jetzt besteht das schüttere
Bündnis aus Linkspartei und der WASG eigentlich nur aus Gregor Gysi 
und Oskar Lafontaine, vielleicht zählt noch Lothar Bisky dazu. In 
Berlin reicht es nicht mal für einen gemeinsamen Senats-Wahlkampf. 
Und auch im Rest der Republik wird das brüchige Bündnis aus 
Ewig-Gestrigen, politischen Sektierern und selbstgefälligen Bohémiens
irrelevant werden. Zu unbedeutend, als dass der Bundestag darüber 
nachdenken müsste, welchen Status er dieser schütteren Linken 
einräumen will. Unbedeutend - was für ein Albtraum für Lafontaine.

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