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Rheinische Post: Die FDP verrennt sich

Düsseldorf (ots)

Von Sven Gösmann
Thomas Dehler, Otto Graf Lambsdorff, Theodor Heuss, ja, auch 
Hans-Dietrich Genscher oder Hildegard Hamm-Brücher: Große Namen hat 
der politische Liberalismus in unserem Land hervorgebracht. Wird man 
sich einst auch die Namen von Guido Westerwelle und Wolfgang Gerhardt
merken müssen?
Diese Frage stellt sich, weil die Chefstrategen der FDP ihre Partei 
mit der Entscheidung für einen BND-Untersuchungsausschuss 
leichtsinnig an die Seite der allenfalls rot lackierten Linkspartei 
gestellt haben, die in Wahrheit ein Gebräu aus Chauvinismus, 
Populismus und Ostalgie propagiert. Zu den neuen Kampfgefährten der 
Liberalen zählen zudem ausgerechnet ihre Hauptkonkurrenten von den 
Grünen, die nach dem Verlust der Macht immer noch ratlos in der 
politischen Landschaft herumstehen: Halb Öko, halb Opa, wenn man etwa
an das Duo Claudia Roth und Joschka Fischer denkt.
Mit diesen Mitstreitern wollen die Liberalen nun ehemalige Minister 
von Rot-Grün jagen oder die große Koalition ins Wanken bringen. Doch 
Westerwelle und Co. unterschätzen den Symbolgehalt ihrer gestrigen 
Partnerwahl, und sie überschätzen die BND-Affäre in ihrer Bedeutung. 
Die FDP hat sich auf einen Nebenkriegsschauplatz begeben. Die Sorge 
vor dem öffentlichen Bedeutungsverlust siegte über die Vernunft. 
Angst aber ist nie ein guter Ratgeber.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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