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Rheinische Post: Deutsche und Polen - von GODEHARD UHLEMANN

Düsseldorf (ots)

Die deutsch-polnischen Gespräche in Berlin
werden nicht leicht. Der Besuch von Präsident Lech Kaczynski bei 
Bundeskanzlerin Angela Merkel ist auch keine entspannte Kaffeevisite 
beim Nachbarn. Es geht um handfeste Probleme. Kaczynski will das 
Zentrum für Vertreibung verhindern. Sein Hauptargument, es fälsche 
Geschichte und relativiere deutsche Schuld, ist falsch. Die 
Besetzungs- und Vertreibungspolitik der Nazis in Osteuropa wird 
thematisiert, wie auch die Vertreibung Millionen Deutscher nach dem 
Krieg. Das hat mit Schuldrelativierung nichts zu tun, eher mit 
historischer Faktensammlung.
Die Polen wollen eine deutsch-russische Pipeline ausbremsen, weil 
sie polnischen Interessen schaden könnte. Da ist was dran. Es geht um
eine drohende politische Erpressbarkeit, wenn die Russen das mit den 
Polen machen, was sie mit der Ukraine vorgeführt haben: den 
Energiefluss nach Bedarf drosseln. Der Ruf der Polen nach einem 
europäischen Energieverbund, der derartige Nötigungsmöglichkeiten 
abstellen soll, ist nicht neu. Er hat in der EU - vornehmlich im 
Osten - Anhänger. Kaczynski wird auch hier die Deutschen nicht zum 
Pipelineverzicht bringen. Es kann aber einen Energieverbund geben, 
ohne die deutsch-russische Absprache zu kippen.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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