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Rheinische Post: Täter Milosevic

Düsseldorf (ots)

Von Godehard Uhlemann
Slobodan Milosevic wird in die Geschichtsbücher eingehen. Nicht 
als Opfer eines Giftmordes, den seine Anhänger liebend gern 
herbeispekulieren wollen. Er ist kein Märtyrer, der an der Willkür 
anderer zerbrach. Er ist an sich selbst gescheitert, bleibt Täter 
millionenfachen Unheils und Initiator von Mord und Totschlag. Die 
Serben werden noch erkennen, dass auch sie Opfer seines Größenwahns 
geworden sind. Groß-Serbien unter Einschluss des Kosovo bleibt ein 
Traum. Die aktuellen Statusverhandlungen über die noch südserbische 
Provinz werden nicht im Sinne Milosevics enden. Der übersteigerte 
Nationalismus, den der frühere jugoslawische Präsident lebte, ist 
hoffentlich mit ihm gestorben. Das Nachkriegseuropa, das sich zu 
einer Gemeinschaft zusammengefunden hat und die Länder Osteuropas nun
einbindet, vernichtet die eigene Zukunft, würde es Milosevic nicht 
schuldig sprechen. Dass dies juristisch nicht mehr geschehen kann, 
ist ärgerlich. Doch es ändert nichts am Scheitern Milosevics vor der 
Geschichte.
Das UN-Tribunal trägt keine Schuld am Tod des Serben. Seine Anhänger 
sagen das Gegenteil, weil eine solch ungeheuerliche Unterstellung sie
zusammenschweißt. Das ist ein Zeichen von Schwäche.

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Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2303

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