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Rheinische Post: Schulgesetz und Elternwillen - Von DETLEV HÜWEL

Düsseldorf (ots)

Auch eine Schulministerin ist lernfähig. Aus
den Diskussionen der letzten Wochen hat Barbara Sommer (teilweise) 
Konsequenzen gezogen. So sollen in Zukunft jene Eltern, die ihr Kind 
nicht auf eine "höhere" Schule schicken wollen, obwohl es das Zeug 
dazu hätte, mit sanftem Druck zur Einsicht gebracht werden. Davon war
bislang im Ministerium keine Rede. Allerdings soll der Staat in 
diesem Fall nur appellieren, jedoch nichts erzwingen können.
Das passt nicht zum umgekehrten Fall: Wenn Eltern darauf beharren,
dass ihr Kind unbedingt aufs Gymnasium gehen soll, die Lehrer aber 
trotz aufwändiger Tests ("Prognose-Unterricht") bei der gegenteiligen
Auffassung bleiben, wird dem Kind der gymnasiale Start verwehrt. In 
diesem Fall stünde also der Willen des Staates über dem der Eltern.
Es mag ja sein, dass es künftig - wie die Ministerin beteuert - 
nur ganz wenige Fälle sind, in denen trotz intensiver Beratung und 
Tests die Beurteilungen von Eltern und Lehrern weiter unversöhnlich 
auseinanderklaffen. Wenn das so ist, fragt man sich allerdings, warum
die CDU den in der Verfassung abgesicherten Elternwillen überhaupt 
einschränken will.
Und die Lehrer? Sie werden in Zweifelsfällen wohl eher geneigt 
sein, eine Zweitempfehlung für die weiterführende Schule abzugeben. 
Das wiederum dürfte dem Elternwillen stark entgegenkommen.

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Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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