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Rheinische Post: Phrasen statt Jobs - Von ANTJE HÖNING

Düsseldorf (ots)

Die Zahl der Arbeitslosen ist unter fünf
Millionen gefallen. Schönredner wie Matthias Wissmann, 
Wirtschaftsexperte der CDU, sehen darin ein Zeichen, dass der 
Aufschwung in Deutschland an Fahrt gewinnt. Tatsächlich aber ist nur 
das passiert, was im Frühjahr immer passiert: Bau- und Gartenbetriebe
stellen wieder ein. Und dieser Saisoneffekt fiel sogar schwächer aus 
als in den Jahren zuvor. Kein Wunder: In Sachen Arbeitsmarkt-Reform 
ist die große Koalition ganz klein. Beispiel Kündigungsschutz: Die 
Große Koalition will, dass Betriebe die Probezeit auf 24 Monate 
verlängern dürfen. Im Gegenzug dürfen sie Arbeitsverträge aber nicht 
mehr ohne Grund befristen. Damit kommen sie vom Regen in die Traufe: 
Denn befristete Arbeitsverträge liefen einfach aus. Mitarbeitern in 
der Probezeit müssen Betriebe kündigen. Dagegen wird häufig geklagt. 
Drohende Prozesse sind aber das letzte, womit man Betriebe zur 
Schaffung von Jobs bewegen kann. Statt solche Gesetze durchzudrücken 
oder phrasenhaft von der Arbeitslosigkeit als "großer Herausforderung
für die Politik" zu reden, wie Arbeitsminister Müntefering (SPD) dies
gestern tat, sollte er lieber Dänemark nacheifern. Das Land hat den 
Kündigungsschutz fast abgeschafft - und die Arbeitslosigkeit 
halbiert.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

Original content of: Rheinische Post, transmitted by news aktuell

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