Rheinische Post: Hilfe für Frauen
Düsseldorf (ots)
Von Anke Kronemeyer
Mann schlägt Frau. Das geschieht tausendfach in unserem Land. 18.000 Mal sind Polizisten 2005 in NRW von Frauen in Not gerufen worden. 18.000 Mal mussten diese Polizisten Erste Hilfe leisten vor allem für die Seelen von geschlagenen Frauen, manchmal auch die ihrer Kinder. 8000 Mal schickten die Beamten die Männer für zehn Tage außer Haus. Das erlaubt ihnen seit 2002 ein Gesetz, das es der Polizei leichter macht, gegen gewalttätige Männer durchzugreifen. Dieses Gesetz scheint sich bewährt zu haben. Denn gegen alle 18.000 Täter konnte die Polizei so Strafanzeige erstatten. In der Jahresbilanz steht nicht, wie viele Männer ihre Frauen wiederholt verprügeln oder wirklich später vor Gericht stehen. Interpretationen sind aber möglich: Frauen, die einmal um Hilfe gerufen haben, lassen sich beim zweiten Mal nicht mehr so viel vom Ehemann gefallen und nutzen eine der vielen Beratungsmöglichkeiten. Und: Häusliche Gewalt ist keine Privatangelegenheit zwischen Mann und Frau. Wenn Frauen anfangen, sich zu wehren, ist viel erreicht. Wenn sie von der Außenwelt ernst genommen werden, noch mehr. Und wenn die Männer dann noch für ihre Taten verurteilt werden, ebenfalls.
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