Rheinische Post: Frühling am Arbeitsmarkt - Von ANTJE HÖNING
Düsseldorf (ots)
Der Frühling kommt: Mit den Temperaturen steigt nicht nur die Laune, sondern auch die Zahl der Menschen, die einen Job finden. Wohltuend wie ein Blumenstrauß kommt auch die Frühlingsgabe der Forscher daher: Sie erhöhen ihre Wachstumsprognose. Erfreulicherweise verstehen Kanzlerin und Arbeitsminister das Gutachten als Arbeitsauftrag. Sie wollen nicht den Fehler der früheren rot-grünen Regierung wiederholen. Die verließ sich 1998 auf den Aufschwung und legte die Hände in den Schoß. Die Quittung: fünf Millionen ohne Job.
Nun müssen den Worten von Merkel und Müntefering Taten folgen. Denn das Frühlingserwachen am Arbeitsmarkt hat nichts mit einer grundsätzlichen Besserung zu tun. Die Arbeitslosigkeit ist im April so stark zurückgegangen, weil wegen des langen Winters Garten- und Baubetriebe erst jetzt so richtig wieder einstellen. Zudem haben die Ämter mit Ein-Euro-Jobs kräftig nachgeholfen.
Mehr Jobs gibt es nur, wenn die Wirtschaft stärker wächst und/oder die Unternehmen auch bei "nur" 1,8 Prozent Wachstum neue Stellen schaffen. Das ist möglich, wie andere Länder (etwa die USA) zeigen. Leider tut Schwarz-Rot bislang nichts dafür: Mindestlohn, Abgaben-Erhöhung bei Minijobs, Erhöhung der Rentenbeiträge sind Gift für einen Aufschwung am Arbeitsmarkt.
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