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Rheinische Post: Staat und Natur

Düsseldorf (ots)

Von Klaus Peter Kühn
Als im 19. Jahrhundert die Steinbrüche am Drachenfels wieder 
eröffnet wurden, um den Kölner Dom mit den Trachyt-Steinen zu 
vollenden, gingen in romantischer Liebe zur Natur entbrannte Bürger 
auf die Barrikaden. Der preußische Staat griff ein, kaufte den Berg. 
Die Industrialisierung erhöhte den Schutzbedarf enorm, 1906 war das 
staatliche Amt für "Naturdenkmalpflege" die Antwort.
Seit 100 Jahren ist damit Naturschutz in Deutschland eine staatliche 
Aufgabe. Schwärmerei reicht längst nicht mehr zur Begründung aus. 
Zwar ist im Grundgesetz verankert, dass der Staat "in Verantwortung 
für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen" zu 
schützen hat. Im Zweifel ist es aber besser, wenn der Naturschutz 
nachweisen kann, dass er wirtschaftliche Vorteile bringt. Unmittelbar
einsichtig ist das beim Tourismus. Wissenschaftliche Grundkenntnisse 
und Phantasie braucht es aber, um den hohen Wert des Gen-Pools 
abzuschätzen, den die vorhandenen Arten darstellen.
Es ist deshalb klug, wenn Bundesumweltminister Sigmar Gabriel ein 
Argument für den Naturschutz anführt, das den Kreis zu den 
Romantikern zu schließen scheint: Liebe zur Heimat, sie biete 
Sicherheit im Kleinen in einer globalisierten Welt.

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Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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