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Rheinische Post: Kritik an den USA - Von GODEHARD UHLEMANN

Düsseldorf (ots)

US-Soldaten haben im Irak eine hochschwangere
Frau und eine junge Mutter mit Baby getötet. Diese Nachricht flattert
zu Boden eines tiefen Abgrundes, der in Zeiten des Krieges den 
letzten Rest Menschlichkeit schluckt. Der Vorfall ist scheußlich. Er 
wühlt auf und weckt Wut. Die Tat ist tragisch, doch dieses Etikett 
ist kein Freibrief, zur Tagesordnung überzugehen. Dieser Tod ist 
erklärbar, das macht ihn aber nicht akzeptabel. Ein Militärposten 
schoss, weil der Wagen der Frauen nach Aufforderung und Warnung nicht
anhielt. Die Angst der Soldaten vor einem Selbstmordanschlag mit 
Autobombe war begründet. Zu oft hatten Terroristen diesen Weg des 
Widerstandes gegen die US-Truppen bereits gewählt. Man muss 
intelligentere Wege berechtigten Selbstschutzes finden, ohne gleich 
töten zu müssen.
Amerikas Soldaten stehen unter keinem Generalverdacht, eine 
Killertruppe zu sein. Das wäre ungerecht. Doch Folterfälle wie im 
Gefängnis Abu Ghraib, Massaker-Vorwürfe wie in Haditha oder der 
Frauentod gestern machen klar, was nie hinnehmbar sein darf: Die 
Aushebelung allen Rechts durch den Stärkeren. Die Massaker-Vorwürfe 
verdichten sich. Es wurde gelogen und vertuscht. Die Stärke der 
Demokratie ist, dies aufzudecken und zu bestrafen.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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