Rheinische Post: Todeszone Nahost
Düsseldorf (ots)
Von Reinhold Michels
Zwei Aussagen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können, markieren die heilloser denn je erscheinende Lage in der Todeszone Nahost: Da sprach Palästinenser-Präsident Abbas, das soeben entsetzlich getroffene Waisenkind Huda im Arm und Tränen in den Augen: "Wir werden weiter zum Frieden aufrufen." Und da schworen Palästinenser-Extremisten, sie würden zehn Juden für jedes getötete Mitglied der Familie Hudas umbringen. Realist ist leider, wer annimmt, dass Präsident Abbas' erklärter guter Wille vorerst von einem neuen Strom wechselseitigen Blutvergießens zwischen Israelis und Palästinensern erstickt wird. Der zu Herzen gehenden Verzweiflung der kleinen Palästinenserin Huta, die Vater, Mutter und drei Geschwister durch eine (israelische?) Granate verloren hat, gingen ähnlich verzweifelte Rufe von Israelis voraus, die ihre durch Terror umgebrachten Liebsten zu betrauern hatten. Die Opfer unter Israelis und Palästinensern sind es, die die Friedensbereiten auf beiden Seiten anspornen müssten. Sie dürfen sich nicht mundtot machen lassen, weder von schlicht Rachsüchtigen, noch gar von kalt kalkulierenden Extremisten, die selbst größtes Leid politisch nutzen für ihren Plan, Israel zu eliminieren.
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