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Rheinische Post: Domino-Effekt - Von ANTJE HÖNING

Düsseldorf (ots)

Das war klar, dass der Marburger Bund sich
diese Chance nicht entgehen lässt: Wer gerade bei den Unikliniken 
satte 16 Prozent mehr Lohn herausgeholt hat, will nun bei den 
kommunalen Häusern nachlegen. Und dieser Domino-Effekt wird 
weitergehen: Als nächstes werden die Ärzte in kirchlichen 
Krankenhäusern auf die Barrikaden gehen. Danach dürfte auch das 
Pflegepersonal Sonderregelungen fordern. Der Tarifvertrag für den 
öffentlichen Dienst droht zu einer Hülle ohne Wert zu werden.
Doch der Marburger Bund muss aufpassen, das er nicht überzieht. 
Während die Unikliniken die Ärzte bei den Arbeitszeiten bislang oft 
rücksichtslos ausbeuteten, gibt es an den kommunalen Häusern 
wenigstens auf dem Papier vernünftig geregelte Arbeitszeiten. Auch 
hat die Bevölkerung für weitere drei Monate Ärztestreik kein 
Verständnis. Vor allem aber muss die Gewerkschaft aufpassen, dass sie
keinen Pyrrhussieg erkämpft: Ist der Abschluss zu hoch, sterben 
weitere öffentliche Kliniken. Schlecht für die Ärzte. Denn die 
Hausverträge, die private Häuser ihnen bieten, sind oft noch 
schlechter.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

Original content of: Rheinische Post, transmitted by news aktuell

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