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Rheinische Post: Bären-Probleme

Düsseldorf (ots)

Von Kathrin Lenzer
Der Problembär ist tot. Damit haben nun alle ein Problem.
Zunächst der politisch verantwortliche Teddy-Töter, Bayerns 
Umweltminister Werner Schnappauf. Nicht genug, dass er einen 
Volkshelden zum Abschuss freigab (jetzt bleibt uns Deutschen nur noch
Klinsmann). Ihm werden auch die Pannen der Bären-Hatz angelastet. Der
wohl übelste Schnitzer für den CSU-Mann: Kaum hatte er Bruno auf die 
Abschussliste gesetzt, war der auch schon tot. So lange es den 
Alpen-Anarcho aber noch lebend zu fangen galt, bekamen ihn seine 
Häscher nicht vor die Betäubungsflinte. Die Kugel, die den Bären ins 
Herz traf, beschädigte auch das Image des Ministers.
Brunos Todesschütze fürchtet weit größeren Schaden. Er bangt um sein 
Leben. Noch ist sein Name geheim, haben die Morddrohungen, die nun 
zuhauf beim bayerischen Jägerverband eingehen, keine konkrete 
Adresse. Dieser Hass auf den Jäger verdeutlicht, welches Problem wir 
alle haben: Tot ist der Traum, dass selbst wir uns ein wenig Anarchie
im Bärenfell leisten könnten. Enttäuscht ist die Sehnsucht nach etwas
wilder Romantik in der Hochsicherheitsgesellschaft. Doch Aufgabe der 
Politik ist es nicht, unsere Träume vor der Wirklichkeit zu schützen.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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