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Rheinische Post: Polens Probleme

Düsseldorf (ots)

Von Doris Heimann
Polen wird nun offiziell Zwillingsrepublik. An den Hebeln der 
Macht sitzen künftig die Kaczynski-Brüder: Lech als Staatspräsident 
und Jaroslaw als Regierungschef. Schon bislang war Jaroslaw der 
starke Mann hinter der Regierung von Premier Marcinkiewicz. Der hat 
in den vergangenen neun Monaten einen ordentlichen Job gemacht. Jetzt
wird er nach Hause geschickt - weil er bei der Bevölkerung immer 
beliebter wurde und zu viel Unabhängigkeit gegenüber den Kaczynskis 
demonstriert hatte.
Es hat eine gute Seite, dass Jaroslaw Kaczynski das Amt des 
Regierungschefs übernimmt. Künftig muss der aggressive Politiker 
selbst für das geradestehen, was er ausgeheckt hat. Aber die 
Kaczynski-Partei regiert nicht allein, sondern mit zwei radikalen 
Partnern. Die verlangen für die Unterstützung der neuen Regierung 
inhaltliche Zugeständnisse sowie weitere Posten. Je stärker der 
Einfluss der Radikalen, desto größer ist die Gefahr, dass Polen in 
Europa zum Sonderling wird. Schon jetzt ist die Außenpolitik 
praktisch unberechenbar geworden. Das zeigte zuletzt die Affäre um 
den Präsidenten, der offenbar wegen einer deutschen Zeitungssatire 
ein Gipfeltreffen mit Chirac und Merkel platzen ließ. Mit zwei 
Kaczynskis an der Spitze wird es nicht einfacher werden.

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Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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