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Rheinische Post: Standortfaktor Flughafen - Von SVEN GÖSMANN

Düsseldorf (ots)

Selten wird der Gegensatz zwischen Ökonomie und
Ökologie so deutlich wie beim Fluglärm. Wer in der Nähe eines 
großstädtischen Flughafens wie Düsseldorf wohnt, lebt mit der 
permanenten Belästigung durch das Donnern der Motoren. Insofern 
verdient jede Klage gegen Fluglärm Respekt.
Und doch ist der jüngste Vorstoß, den Flughafen Düsseldorf in 
seinem Wachstum einzuschränken, keine Entscheidung, der man Beifall 
klatschen darf. Der Airport ist längst einer der wichtigsten Motoren 
der rheinischen Wirtschaft. 7,7 Millionen Passagiere stiegen dort im 
ersten Halbjahr 2006 ins Flugzeug, 103 000 Starts und Landungen 
wurden gezählt.
Viel Lärm also, aber eben auch viel Bewegung für die Wirtschaft in
NRW. Düsseldorf ist in einem hart umkämpften Markt noch das Drehkreuz
an Rhein und Ruhr. Die Entscheidung des Bundesverkehrsministeriums, 
das letztlich nur ein entsprechendes Urteil des 
Oberverwaltungsgerichts Münster umsetzt, ist eine Attacke auf den 
Standort Düsseldorf. Richter statt Politiker bestimmen die 
Standortpolitik, im Übrigen ein wesentlicher Teil der deutschen 
Krankheit. Das könnte im aktuellen Fall schlimmstenfalls mehr als 
eine Delle für den Kurswert des Airport bedeuten. Mittel- und 
langfristig kämen Arbeitsplätze in Gefahr. Am Ende gäbe es keinen 
Fluglärm mehr, aber es würde auch Friedhofsruhe herrschen.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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