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Rheinische Post: Renten-Logik - Von MARTIN KESSLER

Düsseldorf (ots)

Die Rentenkassen verfügen wieder über eine
ordentliche Reserve. Ein Grund zur Entwarnung ist das allerdings 
nicht. Denn die gute Kassenlage ist vor allem das Ergebnis von 
buchhalterischen Tricks. So müssen die Arbeitgeber die 
Sozialversicherungsbeiträge seit Jahresbeginn zum Monatsanfang statt 
wie früher am Monatsende bezahlen.
In der Vergangenheit haben sich die Politiker immer an die 
Reserven in der Rentenkasse gehalten, wenn sie vor unpopulären 
Sparmaßnahmen zurückschreckten. Die Chancen, dass die gut gefüllten 
Kassen diesmal keine Begehrlichkeiten wecken, stehen eher schlecht. 
Schon der höhere Beitrag, den die Rentenversicherer an die 
Krankenkassen abführen müssen, kostet rund eine halbe Milliarde Euro.
Trotzdem befindet sich die Rentenpolitik insgesamt auf dem 
richtigen Weg. Der Nachhaltigkeitsfaktor, der die rückläufige Zahl 
der Erwerbstätigen berücksichtigt, und die Koppelung der Renten an 
die Nettolöhne machen übermäßige Zuwächse derzeit unmöglich. Im 
Gegenteil: Die Rentenempfänger müssen sich noch Jahre auf Nullrunden 
einstellen. Das mag die Altersbezüge von der Wirtschaftsentwicklung 
abkoppeln, ist aber Ergebnis der schrumpfenden Bevölkerung.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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