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Rheinische Post: Doping-Ansichten

Düsseldorf (ots)

Von Dieter Koditek
Die dümmste aller Forderungen in der unseligen Problematik 
manipulierter Sportleistungen ist leider weit verbreitet. Sie lautet:
Gebt Doping doch einfach frei, dann können sich die Betrüger nach 
Herzenslust selbst umbringen! Es würde das Wesen des Sports in seinen
Grundfesten erschüttern. Denn welche Eltern, denen an der 
körperlichen Unversehrtheit ihrer Kinder gelegen ist, würden den 
Nachwuchs dann noch in den Verein schicken? Es müsste sich überhaupt 
jeder ausgegrenzt fühlen, der seine Gesundheit nicht aufs Spiel 
setzen will.
Derzeit entbrennt hier zu Lande die Diskussion über die Frage, wie 
man dem Missstand am wirksamsten begegnet. Der Spitzenfunktionär 
Thomas Bach setzt auf die Selbstheilungskräfte des Sports und warnt 
vor einer Kriminalisierung der dopenden Athleten - vor einem Gesetz 
also, das den Missbrauch und die Verabreichung leistungssteigernder 
Mittel unter Strafe stellt. Gewiss, Gesetze verhindern auch nicht, 
dass gemordet, gestohlen oder betrogen wird. Aber das kann kein 
Argument gegen deren Berechtigung sein.
Der Kampf gegen Doping darf nicht aufgegeben werden. Wenn Bestehendes
nicht zum Ziel führt, müssen auch mal neue Wege beschritten werden.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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