Rheinische Post: Telekom-Schlappe
Düsseldorf (ots)
Von Martin Kessler
Es hätte für Telekom-Chef Ricke nicht schlimmer kommen können. Gleich die erste Gewinnprognose, die die Telekom aufstellt, verfehlt sie grandios. Um eine Milliarde Euro wird das Ergebnis niedriger ausfallen. Das ist bei insgesamt rund 20 Milliarden Euro zwar zu verkraften, kratzt jedoch abermals am ohnehin schon trüben Image der Volksaktie. Dabei hatte Ricke nicht schlecht begonnen. Nach den Höhenflügen seines Vorgängers Ron Sommer hat der umgängliche Manager den Konzern wieder auf den Boden der Tatsachen gebracht. Er hat die Schulden gesenkt, die Prozesse verbessert, für mehr Kundennähe gesorgt. Doch es reichte alles nicht. Die Wettbewerber setzten den Rosa Riesen mit ihren Billigangeboten massiv unter Druck, die verschiedenen Geschäftssparten arbeiteten oft aneinander vorbei oder sogar gegeneinander, dem Personal fehlte oft die notwendige Flexibilität. Gleichzeitig schleppt der Konzern noch einen gewaltigen Überhang an Stellen mit sich herum. Doch trotz solcher Handikaps muss Ricke sich fragen lassen, warum vergleichbare Wettbewerber wie die spanische Telefónica so viel besser abschneiden. Seit der gestrigen Gewinnwarnung kämpft Ricke um seinen Job.
Rückfragen bitte an:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2304
Original content of: Rheinische Post, transmitted by news aktuell