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Rheinische Post: Gammelfleisch Weiß-Blau

Düsseldorf (ots)

Von Margarete van Ackeren
Vertrauen ist gut, Misstrauen ist realistischer: Wer seit Jahren 
das Politiker-Gerede über bessere Abstimmungen von Bund und Ländern, 
über Rückverfolgbarkeit der Herkunft von Fleisch, und 
Qualitätskontrollen verfolgt, wird die aktuellen Beteuerungen zum 
Gammelfleisch mit größter Skepsis hören. Es gab ein 
20-Punkte-Sofortprogramm, es gibt es 13-Punkte-Programm. Doch der 
wirkliche Arbeitsnachweis der Politik zeigt sich nicht in netten 
Papierchen, sondern daran, dass endlich durchgesetzt wird, was längst
klar ist.
Doch nichts ist offenbar wirklich klar. Fest steht, dass die 
Öffentlichkeit erst mit Tagen Verspätung erfuhr, dass das bayerische 
Gammelfleisch tonnenweise in andere Länder und auch ins Ausland ging.
Ob Bayerns Minister Schnappauf oder Bundesminister Seehofer für die 
Verschleppung die Hauptverantwortung trägt, ist ungeklärt.
Fest steht aber, dass Bayern ein besonders gedeihliches Feld für 
solche Skandale ist. Ministerpräsident Edmund Stoiber geriert sich 
gern als Primus in deutschen Landen. Oft genug tut er das zu Recht. 
Jetzt aber muss er sich die Frage gefallen lassen, ob nicht das, was 
man im Rheinland verniedlichend "Klüngel" nennt, im Freistaat 
besonders gut gedeiht. Die Zeche jedenfalls zahlen am Ende die 
Verbraucher. Der Preis: Gesundheit.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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