Rheinische Post: Terrorwucht trifft auch Moslems
Düsseldorf (ots)
Von Godehard Uhlemann
Am Tage des globalen Gedenkens der Terroropfer des 11. September 2001 kündigt das islamistische Terrornetzwerk al Qaida weitere Anschläge an. Dieser Zynismus war zu erwarten. Er unterstreicht, dass der 11. September 2001 trotz seiner Wucht kein singuläres Ereignis war. Terror gab es vorher, und er wird so schnell nicht vom Erdboden verschwinden. UN-Generalsekretär Kofi Annan hat leider Recht mit seiner Einschätzung, dass die Bedrohung durch Terrorismus gestiegen sei. Al Qaida gegen Amerika, gegen den fast alles erlaubenden offenen demokratischen Gesellschaftsentwurf, gegen die persönliche Freiheitsentwicklung als Produkt der Aufklärung, das alles ist aber nur ein Teil der Wahrheit. Terror fanatischer Moslems gegen friedliebende Moslems: Auch das ist ein Teil der Wahrheit aus der Erbmasse des 11. September. Wenn im Irak täglich an die 100 Menschen getötet werden, geschieht dies nicht durch die Amerikaner, Briten oder Soldaten anderer Nationen. Selbstmordattentäter sprengen sich in Bagdad inmitten von Lebensmittelmärkten in die Luft, sie zünden Sprengsätze zwischen Betenden in Moscheen, oder sie nehmen Iraker aufs Korn, die sich für den Aufbau eines neuen und friedlichen Staates einsetzen. Doch wo dröhnt der Protest islamischer Länder gegen die Urheber? Der Kampf gegen den Terror kann nur gemeinsam gelingen.
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