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Rheinische Post: Qual der Wahlen

Düsseldorf (ots)

Von Sven Gösmann
Was hätte das für ein Wahlsonntag werden können! Eigentlich war 
für den 17. September 2006 die Bundestagswahl angesetzt. Doch alles 
kam anders, und so erlebten wir just heute vor einem Jahr den Abgang 
des Bundeskanzlers Schröder beim vorgezogenen Urnengang. Mit den 
Worten "Nun lassen Sie mal die Kirche im Dorf" an die Adresse von 
Angela Merkel verabschiedete sich Schröder von der politischen Bühne.
Wenn es nicht so bedrückend wäre, könnte man Schröder beruhigend 
hinterherrufen: Genau das hat sie getan. Zum Positiven verändert hat 
sich mit Merkels großem Bündnis der kleinen Lösungen jedenfalls nicht
allzu viel. Auch deshalb haben die Bürger nur lustlos die Wahllokale 
in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern aufgesucht. Die Ergebnisse sind 
in erster Linie lokal geprägt, aber nicht nur. Drei Erkenntnisse 
bleiben: 1. Klaus Wowereit mag in manchen Kreisen beliebt sein, 
seiner Berliner SPD hat das wenig geholfen. Von Kanzlerkandidaten 
werden andere Ergebnisse erwartet. 2. Die große Koalition der 
Mutlosen auf Bundesebene schadet SPD und Union auf Länderebene. 3. 
Der Populismus von PDS/Linkspartei verfängt nur, solange die Partei 
keine Verantwortung trägt. Sobald sie der Realität begegnet, wandern 
Anhänger einfacher Lösungen weiter zu anderen Extremisten, diesmal 
zur Schweriner NPD.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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