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Rheinische Post: Gipfel ohne Energie

Düsseldorf (ots)

Von Martin Kessler
Um hochtrabende Titel ist die Politik nie verlegen, wenn es darum 
geht, lediglich einen gepflegten Meinungsaustausch zu führen. So war 
es auch wieder beim so genannten Energiegipfel im Kanzleramt, bei dem
sich die Top-Politiker der Koalition mit den Chefs der 
Energiewirtschaft trafen. Solche Runden dienen der Klärung von 
Meinungen, bringen aber selten konkrete Ergebnisse hervor. Das sollte
man von ihnen auch nicht erwarten, auch wenn der Titel Energiegipfel 
mehr verspricht. Gleichwohl steht die Koalition in der Pflicht, 
endlich ein Energiekonzept für Deutschland vorzulegen. Die neue 
Energieknappheit, ausgelöst durch das rasante Wachstum in Asien und 
anderen Teilen der Welt, könnte sonst auf mittlere Sicht zum ernsten 
Wirtschaftsproblem werden. Offenbar hat sich nochnicht bis Berlin 
herumgesprochen, dass sich die Akzente der globalen Wirtschaft 
verlagern  weg von der vorherrschenden Automobil- oder 
Elektronikindustrie hin zu den großen Energiekonzernen. Die Regierung
muss endlich klären, welche Zukunft die Kernkraft hat, wie sie den 
Wettbewerb auf den Strom- und Gasmärkten sichert und die Abhängigkeit
von wenigen Energielieferanten verringert. Sonst verliert sie 
endgültig den Anschluss.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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