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Rheinische Post: Der Fall Kevin - Von EVA QUADBECK

Düsseldorf (ots)

Selbstverständlich muss eine Politikerin
zurücktreten, wenn sie für den Tod eines Zweijährigen 
Mitverantwortung trägt. Politische Konsequenzen zu ziehen, geht 
schnell. Sie zu fordern, ist noch einfacher. Die Konsequenzen machen 
das Kind aber nicht wieder lebendig und mildern auch nicht das 
Martyrium, das der Kleine bis zu seinem Tod durchlitten hat. Es gibt 
keine angemessene Reaktion auf das Unfassbare: ein Zweijähriger, 
vernachlässigt, misshandelt, tot im Kühlschrank abgelegt.
Dennoch muss die Frage gestellt werden: Wie können wir solche 
Grausamkeit verhindern? Der Ruf nach einem starken Staat reicht nicht
aus. Der kleine Kevin war in Vormundschaft des Jugendamtes. Auch die 
Eltern von Jessica aus Hamburg, die jämmerlich verhungert ist, waren 
den Behörden bekannt.
Die Freiheit der Eltern ist in unserer Gesellschaft zu Recht ein 
hohes Gut. Sie endet aber da, wo das Wohl der Kinder anfängt. Deshalb
ist die Mehrheit der Eltern, die ihre Kinder lieben und umsorgen, für
Hilfe von außen dankbar. Verpflichtende Vorsorgeuntersuchungen? 
Gerne. Familienhebammen? Ja bitte. Aufmerksame Nachbarn? Wichtig. 
Mitmenschen, die sich persönlich verantwortlich fühlen? 
Lebensrettend.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304

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