Rheinische Post: Probe für die Uno - Von GODEHARD UHLEMANN
Düsseldorf (ots)
Sollte sich der Weltsicherheitsrat nicht rasch auf eine gemeinsame Haltung zu Nordkorea verständigen und zu einer druckvollen Sanktionspolitik gegenüber dem Regime in Pjöngjang durchringen, dann hat er ein Problem. Sich angesichts einer Bedrohungslage auf Appelle und gute Worte zurückzuziehen, wäre fatal und ein Zeichen von Schwäche. Der Sicherheitsrat ist das mächtigste Gremium der Weltgemeinschaft. Seine Autorität beruht auf einer unerschrockenen Politik, anderenfalls tanzen ihm Länder wie Nordkorea auf der Nase herum.
Die Vetomacht China ist in ihrer Autorität bereits beschädigt. Als atomare Regionalmacht hatte sie Nordkorea nicht von seinen nuklearen Ambitionen abhalten können. Sie hat auch keinen Test abwenden können, vor dem Peking schon früher gewarnt hatte. Und sie hat auch auf diplomatischer Ebene eine schwere Schlappe einstecken müssen: Immerhin hat China die Sechser-Gespräche zur Bereinigung der Atomkrise gemanagt. Auch die Aufforderung von Kim Jong Il an die Adresse der USA, direkte Gespräche zu führen, muss Peking aufstoßen. Dass Washington auf die Wünsche des Diktators nicht eingehen kann, liegt auf der Hand. Täte es das, wäre die Weltmacht von jedem Halunken erpressbar.
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