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Rheinische Post: Parteien-Schwund - Von STEFAN REKER

Düsseldorf (ots)

Sterben die Volksparteien aus? Die SPD hat sich
seit der deutschen Einheit von 920 000 auf 568 000 Mitglieder fast 
halbiert, die CDU schrumpfte von 750 000 auf 561 000. Den kleinen 
Parteien ergeht es nur unwesentlich besser. Wenn der 
Mitgliederschwund andauert, gehen der Demokratie bald die Aktiven 
aus. Vor allem der Kommunalpolitik, die ohne ehrenamtliche Politiker 
nicht leben kann, stünden dann schwere Zeiten bevor.
Der Schwund hat nicht mit aktuellem Verdruss über die große 
Koalition zu tun, sondern mit langfristig negativen Trends für CDU 
und SPD. Die meisten Mitglieder sind in den hochpolitisierten 70er 
und 80er Jahren eingetreten. Diese Jahrgänge erreichen jetzt nach und
nach das Sterbealter. Austrittswellen kamen hinzu; bei der SPD wegen 
Schröders Reform-Agenda, bei der CDU wegen der Spendenaffäre. 
Eintritte gleichen die Verluste nicht mehr aus.
Mitgliedschaften erscheinen heute wenig attraktiv, woran die 
Parteien selbst schuld sind, was aber auch ein schlechtes Licht auf 
das politische Mitverantwortungsgefühl heutiger Generationen wirft. 
Um die Zukunft der Demokratie wäre es besser bestellt, wenn mehr 
Bürger nach dem Motto handelten: Nicht nur meckern - eintreten und 
aktiv verändern.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

Original content of: Rheinische Post, transmitted by news aktuell

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