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Rheinische Post: Israels Sex-Affäre - Von GODEHARD UHLEMANN

Düsseldorf (ots)

Israel gerät innenpolitisch in Turbulenzen.
Staatschef Mosche Katsav wird vorgeworfen, Mitarbeiterinnen 
vergewaltigt und sexuell belästigt zu haben. Seit August werden die 
Vorwürfe gebetsmühlenartig vorgebracht. Nun hat die Polizei aber 
Beweismittel vorgelegt. Das verändert die Lage von Grund auf. Die 
Öffentlichkeit fordert den Rücktritt ihres Staatsoberhauptes. Das 
unappetitliche Thema hat die notwendige Aufarbeitung des 
Libanon-Krieges und Unstimmigkeiten in der Koalition aus den 
Schlagzeilen verdrängt. Kriegs-Ministerpräsident Olmert kann 
erleichtert aufatmen: Die Nation beschäftigt sich nicht länger mit 
seinem Libanon-Feldzug und der Frage, ob Israel nur noch bedingt 
verteidigungsfähig ist.
Katsav muss daher zurücktreten. Das würde die Person vom höchsten 
Staatsamt trennen, das in seiner Autorität nicht beschädigt werden 
darf. Israels Politiker-Kaste ist ohnehin angeschlagen. Da wurden 
Volksvertreter der Bestechung beschuldigt und überführt. Olmert 
musste sich wegen eines Wohnungskaufs rechtfertigen, und vor Wochen 
trat sein Justizminister wegen sexueller Übergriffe zurück. Israel in
der Krise? Diese Gefahr wächst. Dann beschäftigt sich das Land 
intensiv mit sich selbst und nicht mit dem Friedensprozess. Das wäre 
fatal.

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Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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