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Rheinische Post: Giftige Subvention

Düsseldorf (ots)

Von Antje Höning
Im Zweifel ist jeder Politiker ein Regionalfürst, der nur das Wohl
seines Sprengels im Blick hat. Koste es Deutschland, was es wolle. 
Das gilt leider auch für die Kanzlerin aus Ostdeutschland. Angela 
Merkel sprach von einem "guten Tag für Deutschland", weil Halbzeit 
beim Bau des neuen Post-Drehkreuzes in Leipzig war. Sie irrt. Für den
Osten ist der Bau gut, weil er dort Arbeitsplätze bringt. Für Köln 
ist er schlecht, weil hier hunderte Jobs wegfallen. Und der Staat 
darf für das Bäumchen-wechsel-dich-Spiel auch noch 70x0fMillionen 
Euro zahlen. Die Subventionen gibt nicht nur der Bund, sondern auch 
der Freistaat Sachsen. Ausgerechnet das Land, das 2005 am meisten 
Geld aus dem bundesstaatlichen Finanzausgleich erhielt. Anstatt 
diesen Wahnsinn von Fehlanreizen und Verschwendung zu geißeln, 
spricht die Kanzlerin von einem guten Tag. Gute Nacht, Deutschland.
Wer den Osten weiter am Tropf hängen lässt, inszeniert dort nur einen
Aufschwung auf Zeit und schädigt zugleich den Westen. Der Osten 
braucht Zeit, bis die produktive Industrie mehr als 18 Prozent seiner
Wirtschaft ausmacht. Und er braucht Ehrlichkeit. Vielleicht muss es 
die Politik einfach hinnehmen, dass manche Landstriche ausbluten, 
wenn andere, auch im Osten, dafür von selbst blühen.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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