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Rheinische Post: Kunst? Ja, bitte!

Düsseldorf (ots)

Von Bertram Müller
Muss das sein? Das wird sich mancher fragen, der erfährt, dass das
NRW-Parlament zur Verschönerung der Landtags-Lobby für 100.000 Euro 
ein Gemälde von Jörg Immendorff erworben hat. Was soll man sagen? 
Selbstverständlich könnte man die Summe auch in einen Kindergarten 
oder ein soziales Projekt stecken. Geldausgaben für Kultur sind immer
wieder Anlass, die Frage zu stellen, ob man darauf nicht ebenso gut 
verzichten könne.
Klar, man kann darauf verzichten. Doch wie sähe NRW aus, wenn sich 
Land und Kommunen vollständig aus der Kulturfinanzierung zurückzögen 
und das Feld Privatleuten und Unternehmen überließen? Rheinland und 
Ruhrgebiet wären nicht mehr - worauf sie so stolz sind - eine der 
dichtesten Kulturregionen der Welt. Und gefördert würde vermutlich 
vor allem, was Prestige verspricht; nicht das Neue, das Experiment, 
nicht die Klassik von übermorgen.
Jetzt könnte man einwenden: Warum muss es dann ein Immendorff sein, 
ein Arrivierter also? Antwort: Weil das bevölkerungsreichste 
Bundesland an repräsentativem Ort ruhig einmal zeigen sollte, zu 
welchen Leistungen es auch künstlerisch fähig ist. Neben Bildern von 
Uecker, Piene, Mack und Schumacher ist ein Immendorff am richtigen 
Platz.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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