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Rheinische Post: Soldaten in Gefahr - Von HELMUT MICHELIS

Düsseldorf (ots)

Schweben nach den Veröffentlichungen der
Skandalfotos die deutschen Soldaten im Ausland in noch größerer 
Lebensgefahr? Eine klare Antwort darauf kann es nicht geben, nur 
Befürchtungen. Rückschlüsse lassen die Tumulte nach den Berichten 
über die Mohammed-Karikaturen und die US-Folter im Gefängnis Abu 
Ghraib zu: Es dauerte teils Wochen, bis Scharfmacher in den 
Einsatzländern davon erfuhren und die Bevölkerung aufwiegeln konnten.
Dann aber brach plötzlich die Gewalt los, Menschen starben. Um einen 
norwegischen Stützpunkt in Afghanistan gab es ein regelrechtes 
Gefecht. So ist die Sorge berechtigt, dass demnächst deutsche 
Soldaten für die Torheiten ihrer Kameraden büßen müssen. Denn schon 
geringere Anlässe wussten die Extremisten zu erfolgreichen 
Mordaufrufen zu nutzen.
Einen umfassenden Schutz vor dem Terror gibt es nicht. In 
Afghanistan gilt bereits seit Monaten die höchste Alarmstufe. Die 
Bundeswehr patrouilliert nur noch in Panzerfahrzeugen durch das Land.
Noch am Dienstagabend zündeten Unbekannte am deutschen Feldlager in 
Feisabad zwei Sprengladungen; verletzt wurde zum Glück niemand. Das 
war vor den Veröffentlichungen. Seitdem herrscht Ruhe - hoffentlich 
nicht die Ruhe vor dem Sturm.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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