Rheinische Post: Bitter für Mehdorn
Düsseldorf (ots)
von Alexander von Gersdorf
Dieser Operation gebührt Lob. Die Privatisierung der Deutschen Bahn AG stand vor dem Scheitern. In letzter Minute der selbst gesetzten Nachfrist wurden sich die Fachpolitiker doch noch einig. In drei Jahren sollen die ersten Bahn-Aktien vom Bund an private Investoren verkauft werden. Das bekamen die Parlamentarier zwar nur mit einem Trick hin: Sie vertagten die entscheidende Frage, wer in Zukunft über die Milliarden-Investitionen ins Schienennetz bestimmen darf Bund oder Bahn auf Mitte 2007. Dann erst will der Bundestag das Privatisierungsgesetz verabschieden. Dennoch straften sie all jene Lügen, die die Privatisierung abgeschrieben hatten, darunter Bahn-Chef Mehdorn. Bahnpolitisch rückt Deutschland weit nach vorne. Wer profitiert von der Privatisierung? Zunächst Bund und Bahn dank der erwarteten Milliarden-Einnahmen. Möglicherweise auch der Kunde sofern der Wettbewerb zu mehr Angeboten führt. Ganz sicher aber auch der Steuerzahler. Denn Mehdorn hat den Konzern mit Blick auf den erhofften Börsengang über die Jahre rigoros auf Rendite getrimmt und dem Staat Milliardensubventionen erspart. Dass er die Privatisierung nicht mehr im Amt erleben wird, ist bitter für ihn. Aber so ist Politik. Bericht: Privatisierte Bahn, Titelseite
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