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Rheinische Post: Scheinvorteil Privatkasse

Düsseldorf (ots)

Von Martin Kessler
Für junge, karriereorientierte Angestellte ist der Wechsel in eine
private Krankenkasse verlockend. Kürzere Wartezeiten beim Arzt, 
bessere Beratung und Leistungen sowie obendrein sogar noch niedrigere
Beiträge. Da wäre man schön dumm, noch länger die Höchstsumme für die
gesetzliche Krankenkasse zu zahlen. Doch eine solche Rechnung ist nur
eine Momentaufnahme. Denn die steigenden Gesundheitskosten gehen auch
an den Privatversicherern nicht vorbei. Und da die Menschen im Alter 
öfters krank werden, muss ein Anbieter, der mit seinen Beiträgen ja 
die Risiken adäquat abbilden soll, die Tarife anheben. Manche 
Privatkassen haben das in der Vergangenheit geradezu skandalös 
ausgenutzt. Sie haben Tarifgruppen geschlossen und damit einen 
Ausgleich zwischen den Generationen verhindert. Das erlaubte 
attraktive Preise für Neueinsteiger, während bei den Alten abkassiert
wurde. Diese Zeiten sind vorbei. Aber eine Gewähr gegen horrende 
Tarifanhebungen gibt es nicht. Erst in jüngster Zeit haben viele 
Versicherer ihre Beiträge Jahr für Jahr um zweistellige Prozentsätze 
erhöht. Als Grund nannten sie die steigende Lebenserwartung und die 
höheren Arzthonorare. Denn die Doktoren holen sich bei den Privaten 
einen Teil dessen zurück, was sie in der Sozialversicherung 
verlieren.

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Rückfragen bitte an:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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