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Rheinische Post: Dreister Fiskus

Düsseldorf (ots)

Von Antje Höning
Viele Finanzämter haben ein Problem: Betriebe, die ihre 
Organisation umbauen, stellen bisweilen schlecht vorbereitete 
Anfragen zu den steuerlichen Folgen. Doch die Gebühr, die die Ämter 
nun von Firmen und auch Bürgern für schriftliche Fragen verlangen 
wollen, ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten. Erst überziehen die 
Regierungen Deutschland mit inzwischen 50 000 Steuer-Paragrafen. Und 
nun bitten sie den Bürger, der verzweifelt nach Orientierung im 
Gesetzes-Dickicht fragt, auch noch zur Kasse.
Erst knöpft der Staat den Bürgern Milliarden Steuern ab, um sich 
einen Apparat von 120 000 Finanzbeamten zu leisten. Und nun soll der 
Konzern, aber auch der kleine Handwerker, der bestimmte 
Dienstleistungen des Apparates in Anspruch nehmen will, auch noch 
eine Gebühr zahlen. Dabei lässt der Staat umgekehrt Firmen gerne 
umsonst für sich arbeiten. So sammeln diese die Lohnsteuer ein und 
führen sie ab, ohne hierfür einen Cent zu sehen.
Die Finanzpolitiker machen mit ihren Rechtfertigungsversuchen alles 
noch schlimmer. Die Ämter würden schneller arbeiten, wenn sie Geld 
für ihren Service verlangen, meint etwa der SPD-Politiker Spiller. 
Wir dachten immer, so etwas sei nur in einer Bananenrepublik üblich.

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Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2303

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