Rheinische Post: Die Doping-Geißel - Von DIETER KODITEK
Düsseldorf (ots)
Eine allseits befriedigende Lösung wird es hinsichtlich der Aufarbeitung des systematischen Zwangs-Dopings in der ehemaligen DDR nie geben. Aber jetzt ist nach vielen Jahren der moralischen und juristischen Auseinandersetzung wenigstens eine Einigung erfolgt, die einen Schlussstrich unter dieses dunkle Kapitel zieht. Viele wie die ehemalige Sprinterin Ines Geipel, die weiter beharrlich eine inhaltliche Beschäftigung mit dem Thema fordert und ob ihrer Kompromisslosigkeit und Hartnäckigkeit von einstigen Kolleginnen als Nestbeschmutzerin abqualifiziert wird, mögen mit dem nun erzielten Ergebnis nicht zufrieden sein. Doch besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
Gewiss, 9250 Euro für jedes der 167 anerkannten Opfer dieses menschenverachtenden Systems stellen eher einen symbolischen Wert dar denn Wiedergutmachung. Die große Mehrheit, die nicht als Opfer, sondern als Mittäter oder zumindest Dulder einzuordnen ist, stand ja nicht zur Debatte.
Mit der endlich erfolgten Vereinbarung ist zumindest die Anerkennung der Schuld manifestiert, für die der Sport des gesamten Deutschland als Rechtsnachfolger des DDR-Sports die Verantwortung übernehmen musste. Und darum geht es in erster Linie.
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