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Rheinische Post: Strafen, nicht töten

Düsseldorf (ots)

Von Thomas Seim
Befürworter und Gegner der Todesstrafe führen in den USA seit 
Jahren einen erbitterten Kampf. Konsens ist nicht in Sicht. Wie auch?
Es geht um Leben oder Tod, um Sühne oder Rache. Da ist kein Raum für 
Bekehrungen. Oder doch? 83 Prozent aller Todesstrafen werden im Süden
der USA vollstreckt. Im Nordosten mit New York und der ehemals so 
genannten Mordhauptstadt Washington dagegen gab es 2006 gar keine 
Exekutionen mehr. Dass auch Jeb Bush, der Bruder des Präsidenten und 
Gouverneur des Südstaates Florida, nun  wie zuvor Kalifornien  alle 
Hinrichtungen gestoppt hat, ist deshalb bemerkenswert. Dies umso 
mehr, als Bush Verfechter der Todesstrafe ist. Ihm wird dazu 
nachgesagt, dass er selbst Präsident werden will. Es mehren sich 
solche Zeichen, dass die Skepsis der US-Bürger gegen die Todesstrafe 
zunimmt: 2006 wurden in den USA so wenig Todesurteile gesprochen und 
vollstreckt, wie in den letzten 30 Jahren nicht mehr. Immer häufiger 
lehnen die Geschworenen sie ab und verhängen stattdessen lebenslange 
Gefängnisstrafen ohne Möglichkeit der Begnadigung. Ganz allmählich 
kehren die US-Bürger der Rache den Rücken zu. Sie strafen, statt zu 
töten. Das ist eine gute Entwicklung.

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Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2303

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