Rheinische Post: Druck auf Gaspreis
Düsseldorf (ots)
von Thomas Reisener
Es sind vor allem die internationalen Rohstoffmärkte, die den Gaspreis auf immer neue Höhen jagen. Aber auch unabhängig davon kochen die Anbieter in Deutschland auf dem Gaspreis noch einmal ein eigenes Süppchen. Denn die energiewirtschaftliche Weltlage erklärt zwar das hohe Preisniveau insgesamt. Nicht aber, warum 7000 Kilowattstunden Gas im niedersächsischen Soltau nur 381 Euro jährlich kosten, im baden-württembergischen Blaubeuren aber 605 Euro. Das allein ist schon Beleg dafür, dass der Wettbewerb im deutschen Gasmarkt überhaupt nicht funktioniert. Es fehlt nicht nur an technischen und juristischen Voraussetzungen, sondern offensichtlich auch an Transparenz. Denn der versierte Laie konnte sich bislang im Internet zwar einen Eindruck von den Verwerfungen auf dem deutschen Gasmarkt machen. Aber eine Übersicht wie die gestern vorgelegte gab es bisher nicht. So amtlich nüchtern, wie sie jetzt im Raum steht, wird sie provozieren. Verärgerte Kunden werden ihre Stadtwerke zur Rechenschaft ziehen, und die Politik gerät noch stärker unter Druck. Mit Hilfe des Kartellamtes hat der Staat den Verbrauchern einen Dienst erwiesen. Schade nur, dass er von jedem Euro auf der Gasrechnung 30 Cent selber kassiert. Bericht: Kartellamt prüft Gaspreise, Titelseite
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