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Rheinische Post: Trauerspiel Libanon - Von GODEHARD UHLEMANN

Düsseldorf (ots)

Das Gedenken an ihren vor zwei Jahren
ermordeten ehemaligen Regierungschef Rafik Hariri wurde zum 
Offenbarungseid libanesischer Innenpolitik. Sie ist politisch 
bankrott, wenn tausende Soldaten mit gepanzerten Fahrzeugen für Ruhe 
und Ordnung sorgen müssen und der Sohn des Ermordeten nur hinter 
Panzerglas seinen Vater würdigen kann. Der Libanon steckt in einer 
tiefen Krise, wenn die Einen das Attentat von einem UN-Tribunal 
untersuchen lassen wollen und die Anderen es mit allen Mittel zu 
verhindern trachten. Der Riss geht durch die Regierung, er spaltet 
die Gesellschaft und öffnet einen Abgrund. Die Suche nach längst 
überfälliger Gerechtigkeit sieht anders aus.
Die UN hat ermittelt. Sie ist fündig geworden und sieht Syrien in 
den Mord verwickelt. Damaskus weist das empört zurück, doch wenn es 
nicht als Urheber in Frage kommt, ist seine Strategie der 
Tribunalsverhinderung unverständlich. Syrien war Schutzmacht im 
Libanon. Es hatte alles im Griff, bis es auf internationalen Druck im
Frühjahr 2005 das Feld räumen musste. Nun wollen syrien-freundliche 
Kräfte in Beirut - wie auch die von Damaskus unterstützte 
Hisbollah-Miliz - die Regierung stürzen. Dies zeigt, wie weit der 
Libanon noch Spielball der Syrer ist.

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Rückfragen bitte an:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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