Rheinische Post: Auf der Wiese
Düsseldorf (ots)
Von Detlev Hüwel
Zwei Seelen schlagen in der Brust mancher Landespolitiker, wenn es ums Einkaufen "auf der grünen Weise" geht. Solche Zentren sind mit ihrem breiten Warensortiment und den kostenfreien Parkmöglichkeiten beim Kunden recht beliebt. Sie bringen allerdings den Einzelhandel in den Innenstädten in enorme Schwierigkeiten. An noch mehr Ladenschließungen in verödeten Citys können die Bürger kein Interesse haben. Deshalb ist es vom Prinzip her zu begrüßen, wenn NRW hier einen gesetzlichen Riegel vorschieben will. Auf der anderen Seite darf es nicht so weit kommen, dass Investoren auf ein Projekt vor dem Stadttor verzichten, nur weil sie für ihr "Nebensortiment" weniger Verkaufsfläche bekommen sollen als gewünscht. Es ist nicht im Landesinteresse, wenn im Gegenzug Zentren in anderen Bundesländern oder in den Niederlanden entstünden. Dass jetzt im Vorfeld des Gesetzes kräftig gepokert wird, steht auf einem anderen Blatt. Wirtschaftsministerin Christa Thoben hat divergierende Interessen auf einen Nenner zu bringen. Es wäre ein fauler Kompromiss, wenn am Ende herauskäme, dass sich das Unternehmen für sein Projekt die örtliche Mehrheit zusammensuchen müsste. Dabei käme nicht viel heraus.
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