Rheinische Post: Rauchen am Steuer
Düsseldorf (ots)
Von Margarete van Ackeren
Rauchen gefährdet die Gesundheit. Der Schutz von Nichtrauchern ist deshalb eine wichtige Pflicht des Staates, die sich schon beim Kampf um Rauchverbote im öffentlichen Raum als schwierig genug erweist. Der Vorstoß der Drogenbeauftragten der Bundesregierung aber, das Rauchen am Steuer zu verbieten, gehört eher in die Abteilung "Politische Bevormundung gefährdet ein Mindestmaß an Freiheit". Denn die Vorstellung, per Gesetz ein rundum gesundes und soziales Verhalten verordnen zu können, zeugt von geradezu naiver Selbstüberschätzung der Politik. Natürlich lassen sich mit wenig Phantasie Horrorszenen ersinnen, in denen eine Zigarette zu verminderter Aufmerksamkeit im Straßenverkehr führen kann. Wer einer solchen Logik folgt, könnte aber ebenso gut ein Beifahrer-Verbot fordern. Denn auch aggressive oder zuckersüße Gespräche mit anderen Insassen können zur gefährlichen Ablenkung werden. Unstrittig auch: Eltern, die ihre Kinder im Auto zuqualmen, handeln verantwortungslos. Nur: Handeln sie eher gesundheitsbewusst, wenn sie ihre Kinder daheim einnebeln? Die politischen Bevormundungs-Reflexe, die Rundumschutz der Bevölkerung vorgaukeln, mag man für sich betrachtet als Folklore abtun. In Serie aber schaden sie dem, was am dringendsten gebraucht wird: Eigenverantwortung.
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