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Rheinische Post: NEU und aktualisiert Oettingers Fehler-Kette

Düsseldorf (ots)

Von Stefan Reker
Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger war vor, 
während und nach seiner Trauerrede für den Amtsvorgänger Hans 
Filbinger durchweg schlecht beraten. Auch der Respekt vor einem Toten
rechtfertigt nicht die Geschichtsverbiegung, dessen tragische 
Verstrickungen in die Kriegsrechts-Justiz umzudeuten in eine 
Nazi-Gegnerschaft. Oettinger hat diesen Fehler nur widerstrebend 
eingesehen und zunächst lediglich "Missverständnisse" bedauert (was 
eher eine Ausflucht als eine Bitte um Entschuldigung ist). Zudem 
zeigte er schwache Nerven und sagte unter aufsehenerregenden 
Umständen einen Besuch beim Papst in Rom ab, um zum CDU-Präsidium 
nach Berlin zu eilen.
Das zeigt zweierlei. Oettinger und seine Berater verstehen nicht viel
von Krisenmanagement. Und er hat offenbar nicht genug Vertrauen in 
den Rückhalt bei Parteichefin Angela Merkel, sodass er seine 
Abwesenheit im Präsidium als zu großes Risiko ansah. Freunde werden 
die beiden wohl nicht mehr.
Immerhin hat Oettinger seine falsche Äußerung gestern widerrufen. So 
könnte der ganze Trubel sogar zu etwas nütze sein: als aktueller 
Anlass zur Aufklärung über deutsche Geschichte, etwa im 
Schulunterricht. Die Empörungs-Wellenreiter mit ihren maßlosen Rufen 
nach Rücktritt leisten dazu allerdings keinen Beitrag  eher zum 
Überdruss.

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Rückfragen bitte an:
Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2303

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