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Rheinische Post: Amerika - verliebt in Waffen

Düsseldorf (ots)

Von Godehard Uhlemann
Es ist nicht mit dem Hinweis getan, in Amerika sei alles anders, 
der Waffenbesitz gehöre zum Mann wie das Blatt zum Baum. 200 
Millionen Pistolen in Privatbesitz mögen die Waffenlobby freuen, weil
sie Absatz hat. Doch jährlich 30.000 Tote stehen auf der 
Gegenrechnung. Sie kamen um, weil jemand ihnen mit einer dieser 200 
Millionen Waffen das Leben nahm. Und noch eine schockierende Zahl: 
Bei Kindern und Jugendlichen ist der Tod durch Schusswaffen 
mittlerweile die zweithäufigste Todesursache. Das alles hat mit 
Freiheit und längst vergilbter Western-Romantik nichts mehr zu tun.
Der Amoklauf mit 33 Toten wird die USA noch lange beschäftigen. Wie 
sicher sind Schulen und Universitäten, wenn ein Amokläufer über 
Stunden sein Unwesen treiben kann? Die Polizei steht am Pranger, weil
sie offensichtlich versagt hat. Warum wurde nach den ersten Schüssen 
nicht gewarnt und evakuiert? Es waren Studenten, die sich gegenseitig
auf die Lebensgefahr aufmerksam gemacht hatten - mit Handys und 
E-Mails. Die USA, ein Land, das durch seine Terrorbedrohung alles 
erfasst, durchleuchtet und auf den Prüfstand stellt, dass Daten 
hortet, auswertet und am Ende erkennen muss: Das alles nutzt wenig, 
wenn Menschen schon Bedrohungen auf einem Campus nicht als solche 
erkennen und in die Routine der Tagesordnung zurückfallen.

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Rückfragen bitte an:
Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2303

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