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Rheinische Post: Kunstfehler

Düsseldorf (ots)

Von Eva Quadbeck
Halbgötter in Weiß gibt es nur in Fernsehserien. Ärzte sind 
Menschen, und Menschen machen Fehler. Die Erkenntnis ist banal. Doch 
wenn es um Leben und Tod, Gliedmaßen und Organe geht, ist ein Fehler 
furchtbar, tragisch, unumkehrbar. Das einzig Gute an Fehlern ist, 
dass man aus ihnen lernen kann, und das haben die Ärzte begriffen. Es
ist positiv zu bewerten, dass sie ihre Behandlungsfehler-Statistik 
bundesweit bündeln und veröffentlichen. Denn wenn, wie nun erwiesen, 
bei Hüftoperationen und in der Brustkrebs-Diagnostik die meisten 
Fehler passieren, dann muss es in diesen Bereichen mehr Fortbildung 
geben. Löblich ist auch die Praxis der Ärzte, kritische Fälle anonym 
zu berichten, damit andere daraus lernen können. Allerdings müssen 
die Ärzte heute noch mit ihrem Bekenntnis zu Fehlern vorsichtig sein.
Ihre Haftpflicht-Versicherung verbietet, dass die Mediziner 
persönlich Schuld eingestehen. Ansonsten verlieren sie ihren 
Versicherungsschutz. Das muss sich ändern. Am Ende steht auch die 
Frage, was die Gesundheit wert ist. Die beste Ausbildung und die 
schärfsten Kontrollen reichen nicht, wenn ein Arzt aufgrund von 
Personalknappheit überlastet und übermüdet ist. Dann steigt die 
Fehleranfälligkeit.

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Rückfragen bitte an:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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