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Rheinische Post: Krippen-Dilemma

Düsseldorf (ots)

Von Eva Quadbeck
Familienministerin Ursula von der Leyen hat sich in eine 
Zwickmühle manövriert. Sie hat vollmundig 500.000 neue 
Betreuungsplätze angekündigt und den Eindruck erweckt, als wolle der 
Bund sich kräftig beteiligen. Nun hat die SPD diese Idee beherzt 
aufgegriffen und ein Finanzierungskonzept vorgelegt, das den 
traditionell organisierten Familien Einschnitte beschert. Das kann 
die Union nicht akzeptieren. Da die Ministerin ihren Vorstoß nicht 
mit der Fraktion und offenbar auch nicht mit der Partei abgesprochen 
hat, lässt die Union sie nun die Suppe allein auslöffeln, die sie 
sich eingebrockt hat. Selbst die Kanzlerin, die von der Leyen bei 
ihrer fortschrittlichen Familienpolitik stets den Rücken gestärkt 
hat, springt ihrer Ministerin nicht zur Seite. Zum ersten Mal ist der
Shooting-Star des Kabinetts in ernsthafter Bedrängnis. Wenn von der 
Leyen nun tatsächlich auf der Linie bleiben muss, dass der Bund nur 
die Investitionskosten finanziert, ist das eine herbe Niederlage. 
Zudem ist diese Position für den Koalitionsfrieden gefährlich. Denn 
in der SPD sind viele sauer auf die Familienministerin, die den 
Sozialdemokraten erst das Thema moderne Familienpolitik abgeknöpft 
hat und nun ihre Ankündigungen offenbar nicht erfüllen kann.

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Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2303

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