Rheinische Post: NRW-Finanzminister Linssen legt Entwurf zum Sparkassengesetz vor
Düsseldorf (ots)
Der nordrhein-westfälische Finanzminister Helmut Linssen (CDU) will nächste Woche Mittwoch den Entwurf zum Sparkassengesetz vorlegen. Das erfuhr die in Düsseldorf erscheinende Rheinische Post (Freitagausgabe)aus Ministeriumskreisen. In dem Gesetzentwurf soll die Aufnahme von Stammkapital als "Option" für die Sparkassen genannt werden, heißt es in einem Arbeitspapier. Die Bildung von Stammkapital soll die Bewertung der öffentlich-rechtlichen Finanzinstitute vereinfachen und Fusionen ermöglichen. Allerdings will Linssen einen Handel ("Fungibilität") mit den Anteilen verhindern und die Übertragbarkeit der Anteile auf die Institute innerhalb der Sparkassen-Organisation beschränken. Banken-Experten glauben, dass dies gegen EU-Wettbewerbsrecht verstößen könnte.
Die Sparkassen-Verbände hatten sich bis zuletzt massiv gegen die Einführung des Stammkapitals gewehrt und glauben, dass damit der Einstieg in die Privatisierung der Sparkassen erfolge. Sie warnen davor, dass notleidende Kommunen dadurch gezwungen werden könnten, die Sparkassen gänzlich zu verkaufen.
Die Ausschüttungen auf das Eigenkapital sollen den Trägern, also den Kommunen, in Form einer Dividende für ihre "Aufgaben und Zwecke" zur Verfügung stehen, heißt es weiter. Bisher sind Ausschüttungen ausschließlich für gemeinnützige Zwecke möglich. Die Sparkassen sehen dadurch die Auflösung der Gemeinwohlorientierung zugunsten des Shareholder-Value.
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