Rheinische Post: Afghanistan-Lehren
Düsseldorf (ots)
Von Godehard Uhlemann
Der Tod der drei deutschen Soldaten in Afghanistan wird zwangsläufig Fragen nach dem Einsatz der Bundeswehr am Hindukusch aufwerfen. Das lässt sich nicht unterbinden. Es geht nicht darum, ob die Bundeswehr ihre Mission aufgeben und abrücken soll. Das wird sie nach Bekunden der Bundesregierung auch keinesfalls tun. Doch die Verantwortlichen in Berlin können und dürfen der Frage nicht ausweichen, ob alles für die Sicherheit der Truppe getan wurde. Die Gefahrenlage ergibt sich aus der aktuellen Bedrohung. Sie wurde in den letzten Wochen stetig massiver. Die Bundeswehr ist engagiert bei Aufklärungsflügen gegen die radikalislamischen Taliban. Die wiederum hatten schon vor Monaten eine Offensive angekündigt, die zu mehr Terror und Anschlägen geführt hat. Im Übrigen wurde vor einer Woche der Militärchef der Taliban Mullah Dadullah getötet. Seitdem nimmt deren Terror noch zu. Der Ansatz der Bundeswehr, trotz allem Soldaten bewusst in Kontakt mit den Afghanen zu bringen, ist angesichts der zugespitzten Lage kaum zu vertreten, er sollte daher vorerst ausgesetzt werden. Durch Städte und über Märkte zu patrouillieren, fördert unbestritten die Akzeptanz bei friedlichen Afghanen. Doch es motiviert auch Selbstmordattentäter.
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