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Rheinische Post: Ukraine - gespalten

Düsseldorf (ots)

Von Doris Heimann
Der Putsch in Kiew blieb aus. Die verfeindeten Lager in der 
Ukraine haben sich in letzter Minute geeinigt und das Land vor einer 
gewaltsamen Lösung bewahrt. Zum Aufatmen ist es jedoch zu früh. Die 
Ukraine ist politisch, ethnisch und wirtschaftlich tief gespalten. 
Der Dauerkonflikt zwischen dem stärker nach Westen orientierten 
Präsidenten Juschtschenko und dem eher zu Russland neigenden Premier 
Janukowitsch reflektiert diese Teilung. Beide Lager, hinter denen 
jeweils unterschiedliche wirtschaftliche Interessengruppen stehen, 
sind gleich stark. Deshalb ist es auch nicht etwa ein Sieg der 
Vernunft, dass die Kontrahenten an diesem Wochenende doch noch am 
Verhandlungstisch landeten. Vielmehr fanden Juschtschenko und 
Janukowitsch erst zu einem Kompromiss, nachdem sie sich überzeugt 
hatten, dass die Mobilisierung bewaffneter Kräfte ihren Konflikt 
nicht lösen wird. Die Spaltung, die sich durch die ukrainische 
Gesellschaft zieht, findet sich auch bei Polizei und Armee. Das 
gefährliche Kräftemessen kann also jederzeit von neuem beginnen. 
Spätestens nach den Wahlen Ende September wird der Konflikt wieder 
aufbrechen. Zweieinhalb Jahre nach der friedlichen orangen Revolution
bleibt die Situation in der Ukraine instabil und unberechenbar.

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Rückfragen bitte an:
Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2303

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