Rheinische Post: Mehr Transparenz
Düsseldorf (ots)
von Jürgen Stock
Wer in Deutschland Trinkwasser aus der Leitung beziehen will, hat keine Wahl. Anders als beim Strom muss er den Anbieter wählen, der am Ort das Sagen über das Leitungsnetz hat. Die Gebühren, die die kommunalen und privaten Versorger veranschlagen dürfen, berechnen sich laut Gesetz nach den Kosten plus einem kleinen Aufschlag als Gewinn. Der größte Kostenbrocken sind die Investitionen ins Netz. Das erklärt zum Teil die Unterschiede bei den Gebühren. Wo viele Menschen über relativ kurze Wege versorgt werden können, ist das günstiger als lange Pipelines für wenige Haushalte zu bauen. Wenn, wie an der Rhein-Schiene und im Ruhrgebiet, Wasser erst in einem teuren Aufbereitungsprozess zu Trinkwasser wird, ist das ebenfalls nicht die Schuld der Wasserwerke. Doch gerade angesichts der naturgegebenen Unterschiede der Kosten liegt die Versuchung nahe, widerrechtlich an der Preisschraube zu drehen. Der Verbraucher muss zahlen und sich auf die politische Kontrolle der Kommunen und der Kartellbehörden verlassen. In Hessen hat das möglicherweise nicht funktioniert. Noch gibt es keinen konkreten Verdachtsfall in NRW. Aber es ist gut, dass die Landesregierung vorbeugt und jetzt Transparenz schafft. Bericht: Trinkwasser zu teuer, Titelseite
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