Diabetes und Parodontitis - zwei Volkskrankheiten mit Wechselwirkungen
BZÄK zum Weltdiabetestag am 14. November
Berlin (ots)
Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselerkrankung mit zahlreichen Auswirkungen auf die Gesamtgesundheit. Neben Blutgefäßen und Nerven werden verschiedene Organe wie Herz und Nieren geschädigt. Dass auch Parodontitis, eine entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparates, als eine häufige Folgeerkrankung bei Diabetes gilt und gleichzeitig Einfluss auf den Verlauf der Diabeteserkrankung nehmen kann, ist bis dato nur wenig bekannt.
Anlässlich des "Weltdiabetestages" verweist der Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer (BZÄK), Dr. Dietmar Oesterreich, auf die Zusammenhänge von Mundgesundheit und Diabetes: "Diabetiker sind anfälliger für bakterielle Infektionen und haben im Vergleich mit Nicht-Diabetikern ein dreifach erhöhtes Risiko an Parodontitis zu erkranken", so Oesterreich. "Auch das Kariesrisiko steigt, denn häufig tritt ein verminderter Speichelfluss auf, der für die Abwehr gegenüber den Bakterien im Mund verantwortlich ist. Andererseits trägt eine Parodontitis zu einer Verschlechterung der Blutzuckerwerte bei.", erklärt Oesterreich und macht so die Wechselwirkungen deutlich. Die Wissenschaft zeige eine Reihe von Zusammenhängen zwischen Mundgesundheit und systemischen Erkrankungen mit gegenseitigen Abhängigkeiten. Deshalb seien die regelmäßige zahnärztliche Betreuung, eine optimale Mundhygiene und die Aufklärung der Patienten, insbesondere der Diabetiker, über diese Zusammenhänge besonders wichtig.
Die Prävention oraler Erkrankungen trägt zur Verbesserung der Allgemeingesundheit bei. Das unterstreicht die Notwendigkeit der interdisziplinären Forschung und Zusammenarbeit in der täglichen Praxis. Der Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer fordert deshalb anlässlich des Weltdiabetestages am 14. November eine verbesserte Zusammenarbeit von Ärzten und Zahnärzten zum Wohle ihrer Patienten.
Hintergrund:
Der Weltdiabetestag wird seit 1991 als ein Tag der Internationalen Diabetes-Föderation (IDF) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) durchgeführt. Seit 2007 ist der 14. November offizieller Weltdiabetestag der Vereinten Nationen (UN). Damit ist er der zweite offizielle Tag der UN, der einer Krankheit gewidmet ist, analog dem Welt-AIDS-Tag.
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